Zoogeschichten II – Teil 72

Hahnenkampf

Adrian

Die Vorlesung war heute wieder megalangweilig. Hätte der Professor uns ein Blatt gegeben mit den Auszügen der Bücher, die er zitiert hatte, hätte ich mir die zwei Stunden sparen können.

Ich hatte beschlossen, direkt von der Uni zum Krankenhaus zu fahren. Die Schwester kannte mich ja, so grüßte sie mich nur kurz beim Vorbeigehen. Ich klopfte leicht an Roberts Tür und trat ein.

Robert lag auf dem Bett und schlief. In der Hand hielt er ein Buch, in dem er anscheinend gelesen hatte. Ich stellte meine Tasche auf den Boden neben den Stuhl, warf meine Jacke darüber.

Vorsichtig nahm ich Robert das Buch aus der Hand und legte es beiseite. Dann setzte ich mich neben ihm aufs Bett. Sanft streichelte ich mit meinem Handrücken über seine Wange. Robert atmete tief durch und brummelte irgendetwas Unverständliches.

Wieder strich ich ihm über sein Gesicht und sein Mund formte sich in ein Lächeln. Langsam öffneten sich seine Augen und sein Gesicht begann nun zu strahlen.

„Hallo Adrian“, sagte er leise, noch verschlafen.

„Hi du“, sagte ich und beugte mich vor, um ihm einen Kuss zugeben, den er dann auch erwiderte. Ich spürte, wie seine Hände über meinen Rücken wanderten. Seine Zunge forderte Einlass und ich gewährte es ihm. Langsam forschend spielte nun seine Zunge mit meiner.

Seine Hände hatten den Eingang unter mein Shirt gefunden. Brummend registrierte ich seine warmen Hände auf meiner nackten Haut. Ich erhob mich leicht.

„Hast du etwas vor?“, fragte ich grinsend.

„Nein…, wollte dich nur etwas spüren.“

So sank ich wieder hinunter, um mich einem weiteren Kuss zu ergeben. Seine Hände wanderten weiter über meinen Rücken, während meine auch nicht untätig blieben. Auch ich hatte den Eingang unter sein Tshirt gefunden. Nur dass meine Hand nun über seine Brust wanderte.

Als ich etwas mit seiner Brustwarze spielte, stöhnte Robert leicht auf. Sein Küssen war fordernder geworden, seine Zunge tobte wild mit Meiner. Ich wurde mutiger, oder vielleicht auch geiler, denn ich ließ meine Hand abwärts wandern.

Roberts eine Hand lag mittlerweile auf meinem Nacken, die Andere machte sich am Bund meiner Hose zu schaffen. Im Gegensatz zu Robert, war es für mich ein Leichtes, tiefer zu wandern.

Robert hatte eine Jogginghose an und so konnte ich problemlos meine Hand unter seinen Bund wandern lassen. Meine Finger tasteten sich durch den Flaum seiner Scharmhaare, bis sie an der Wurzel seines Schwanzes angekommen waren.

Ein leichtes Zittern ging durch Roberts Körper und diesmal stöhnte er etwas lauter auf. Ich hielt mit meiner Hand inne und streichelte mit meinen Fingern nur den Ansatz seines Schwanzes.

Robert setzte ab und schaute mich mit seinen großen Augen an.

„Fragt sich, wer hier was vorhat“, meinte er und schmiegte sich an mich.

Deutlich konnte ich seine Erregung spüren.

Michael

Volkers rotes Gesicht war mir natürlich aufgefallen und ich musste zugeben, Rolf war ein attraktiver Mann. Ich würde es Volker gönnen, falls etwas zwischen den beiden entstehen würde. Mir war klar, dass Volker sich jetzt unwohl in seiner Haut fühlen würde, deswegen verließ ich die beiden auch gleich.

Kurz vor dem Savannenhaus stand knutschend ein Pärchen, etwas abseits bei den Büschen. Ich musste grinsen und wünschte mich zu Dennis. Als ich nur noch wenige Meter entfernt war, verging mir aber das Grinsen.

Da stand Kevin und küsste eine Tussi. Entsetzt blieb ich stehen.

„Kevin?“, entfuhr es mir.

Prompt fuhr das Pärchen auseinander und erst jetzt erkannte ich, dass es kein fremdes Mädchen war – sondern – ein Typ – Tim? Mit hochrotem Kopf sah mich Kevin an. Stinksauer und ohne ein Wort zu sagen, lief ich weiter und verschwand ins Savannenhaus.

Was sollte die Scheiße? … besonders wegen Corinna – sie wusste sicherlich nichts davon.

„Micha, jetzt warte doch kurz“, hörte ich es hinter mir durch den Flur schallen.

Ich drehte mich um und Kevin rannte auf mich zu.

„Warum denn…, das, was ich gesehen habe, reicht mir!“

Darauf kam von Kevin keine Antwort.

„Und was ist mit Corinna? Es ist mir ja egal…, dass du zu mir sagtest, du empfindest nur Freundschaft, als ich dir gestanden hatte, dass ich mich in dich verliebt hatte, aber Corinna gegenüber ist das eine Sauerei!“

„Micha bitte…, lass mich doch erklären…“

„Was willst du mir da noch erklären…, du hast grad Tim geküsst.“

Schuldbewusst wanderte sein Blick zu Boden.

„So gesehen, hast du mich ja auch angelogen… es ist mir doch nicht egal… das tut verdammt weh, Kevin!“

Kevin kam zu mir und wollte seine Hand auf meine Schulter legen. Irgendwie ekelte er mich gerade an. Ich hob die Hände hoch und schubste ihn von mir weg. Etwas zu heftig, er knallte gegen die Boxentür.

Er verzog kurz das Gesicht, das schien wehgetan zu haben, aber das tat mir auch nicht Leid. Nun angestichelt stürzte er auf mich und riss mich zu Boden. Wir waren bisher eigentlich immer gleich stark.

Aber mit Wut im Bauch wächst man über sich hinweg. Er versuchte, mich in den Schwitzkasten zu nehmen, aber es gelang mir, mich aus seinem Armen zu befreien. Ich wollte nur weg von ihm.

„Du bist so erbärmlich!“, rief ich laut.

„Und du? Gibst dich mit kleinen Jungs ab! Dein Dennis ist doch fast noch ein Kind!“, erwiderte er schreiend.

Das war mir jetzt zuviel. Ich holte aus und schlug Kevin mitten ins Gesicht. Er torkelte nach hinten und schlug abermals gegen die Boxentür.

„Und sowas habe ich vertraut…“, hörte ich ihn keuchen, während er sich das Blut von der Lippe wischte.

Wieder sprang er auf mich zu und riss mich mit sich, nur dass er diesmal auf mich einschlug mit beiden Fäusten. Mir blieb nichts anderes übrig, als auf Abwehr zu gehen, zurückzuschlagen.

Plötzlich spürte ich seine beiden Hände an meiner Kehle.

Volker

„Sorry…, wenn es dir eben wegen mir zu peinlich wurde“, meinte Rolf.

Mann, dieser Satz und dieser Blick dazu…, wie konnte man diesem Mann böse sein.

„Schon okay“, meinte ich nur.

Er hob seine Hand und streichelte kurz mit dem Finger über meinem Bauch.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte er.

Ich schwebte bereits jetzt schon auf Wolke sieben.

„Was…, ach so du wolltest sehen, wo ich arbeite.“

„Ja klar…, ach was mir einfällt, Michael erzählte etwas vom Savannenhaus, was ist das?“

„Gehen wir doch erst dort hin, weil ich nicht weiß, ob Fritz mich noch weg lässt, wenn ich so lange weg war.“

„Ich dachte, du bist Chef hier“, meinte Rolf.

„Erstens ist mein Bruder der Chef und zweitens lass ich meinen Stand hier nicht raushängen“, gab ich von mir.

„Sorry, war nicht so gemeint.“

„Entschuldige, so sollte es auch nicht rüberkommen. Fritz ist eben ein guter Freund, der immer auf mich aufpasst, damit ich keinen Blödsinn mache.“

„Bin ich ein Blödsinn?“

Rolf war mir unheimlich, er stellte immer so gezielte Fragen. Ich ging also mit ihm zum Savannenhaus.

„Nein“, sagte ich.

Rolf legte seine Hand auf meine Schulter.

„He Volker, wir kennen uns zwar vielleicht gerade zwei Stunden, aber mein Bauch sagt mir, mit uns könnte es etwas werden.“

„Dein Bauch redet mit dir?“, fragte ich und schmunzelte.

Er knuffte mir in die Seite und wir liefen weiter.

„Ich meine dies ernst, Volker. Ich will dich näher kennen lernen.“

„Wirklich? … ich meine, was ist schon Besonderes an mir…?“

Meine Frage wurde mit einem Kuss erstickt. Rolf hatte mich gepackt und einfach geküsst. Meine Knie wurden wieder weich und ich drohte, wegzukippen. Doch Rolf hielt mich fest im Arm.

Ich genoss diese zärtlichen, warmen Lippen auf meinen, vergaß alles um mich herum.

„Volker?“

Ich öffnete die Augen und Rolf stand noch vor mir, nur ich hatte vor lauter Träumen nicht gemerkt, dass er mich nicht mehr küsste.

„Ähm, ja.“

„Alles klar?“

„Ähm ja.“

„Sicher?“

Ich nickte. Schließlich bewegten wir uns weiter, was sich mit weichen Knien überhaupt nicht als leicht gestaltete. Ich zog meine Codekarte aus der Brusttasche und zog sie durch den Scanner, als wir dort ankamen.

Ich zog die Tür auf…

Dennis

Lucca stellte sich gut an. Ich hatte Krümel und das Bärchen mit hinaus genommen, um ihnen etwas Auslauf zu gönnen. Währenddessen säuberte ich mit Sabine und Lucca das Außengehege.

Eine alltägliche Arbeit, an die ich mich schon gewöhnt hatte. Was ich aber interessanter fand, war, die von Sabine vorbereiteten Leckereien im Gehege für die Bären zu verstecken. Egal wie schwierig, sie fanden sie immer wieder.

Lucca schaute interessiert zu, was wir machten. Gut, es sah schon komisch aus, wenn man sich irgendwo verrenken musste, um besser hinzukommen, damit es die Bären ja schwierig hatten. Er half sogar einmal Sabine, weil sie nicht an einen Ast herankam.

Als ich fertig war, spielte ich noch etwas mit Krümel. Ich hatte einen kleinen Ball mitgenommen, dem er jetzt eifrig nachjagte. Das andere Bärchen schnupperte sich langsam durch das Gehege.

Sicherlich hatte es die Witterung der großen Bären aufgenommen und immer wieder streckte es seine Nase in die Höhe.

„Komm Krümel, fertig jetzt. Wir gehen wieder rein!“, meinte ich.

Klar, Krümel gehorchte wie immer nicht. Also ging ich hin, nahm mir den Ball und warf ihn Richtung Tür am Haus. Er rannte hinterher. Der Zweck heiligt die Mittel, wie man so schön sagt.

Das Bärchen musste ich in den Arm nehmen, denn es lief nicht alleine zum Eingang. Es strampelte kräftig und versuchte, nach mir zu schnappen. Aber da ich es ja schon von Krümel gewohnt war, wusste ich, wie ich das Bärchen anzupacken hatte.

„Darf ich ihn dir abnehmen?“ Fragte Lucca.

„Klar, aber pass auf. Achte auf seine Krallen und sein Maul, er schnappt schon ganz kräftig. Am Besten immer von dir weghalten.“

Stolz wie Otto nahm Lucca den Bären entgegen, dem das anscheinend überhaupt nicht gefiel.

„He, ich will dich doch nur tragen, ich tu dir doch nichts“, meinte Lucca zum Bärchen.

Und als ob es der kleine Bär verstanden hätte, ließen seine Attacken nach und er schmiegte sich an Lucca.

„Wow, geht doch“, meinte Lucca freudig.

Sabine sah mich erstaunt an, während ich nur mit der Schulter zuckte.

„Dann ist ja wohl klar, wer dem Bär jetzt immer die Flasche geben muss“, sagte ich und Sabine grinste.

„Der Bär steht dir“, unkte Sabine und nun musste ich anfangen zu lachen.

Mittlerweile hatte ich Krümel auf dem Arm und seine Tatzen auf der Schulter. Er begann, mich am Ohr zu lecken.

„Krümel, hör auf, das ist eklig.“

„Er mag dich halt“, kam es von Sabine.

Mein Handy klingelte. Unter verschärften Bedingungen zog ich das Handy aus meiner Weste.

„Ja… hallo Volker…, was hat Kevin? Ich komme sofort… Ciao bis gleich.“

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