Robert
Adrian schloss die Haustür auf und nahm mir meine Jacke ab.
„Mum, wir sind zu Hause!“
Wie sich das anhörte, wir sind zu Hause, als wären wir schon ewig zusammen und wohnten hier.
„Ich sitz im Wohnzimmer“, konnte ich Renate hören.
Ich folgte Adrian durch den Hausflur, der sich auf den einzig beleuchteten Raum zubewegte.
„Da seid ihr ja“, begrüßte uns Renate, die in einem Sessel saß und in der Hand ein Glas Rotwein hielt.
„Hallo Renate. Tut mir leid, ich habe etwas getrödelt.“
„Da stehst du meinem Sohn in nichts nach“, lächelte sie.
Adrian zog mich zur Couch und wir setzten uns. Renate stellte das Glas ab und richtete sich ein wenig auf.
„Und? Hat dir Adrian seinen Vorschlag unterbreitet?“
Ich nickte und musste grinsen. Sie wusste anscheinend genau davon und wenn ich mir es recht überlegte, sie würde zahlen, so war sie sicher von Anfang an eingeweiht gewesen. Das Ganze war sicher nicht ganz billig.
Adrian stand wieder auf und verschwand aus dem Raum.
„Dir geht es soweit gut?“
Jetzt sprach die Ärztin.
„Ja, meine Kopfschmerzen sind völlig weg, keine Schwindelgefühle mehr, nur noch die Müdigkeit macht mir noch etwas zu schaffen.“
„Das vergeht auch wieder, dein Körper braucht eben seine Zeit bis er sich wieder vollständig regeneriert hat.“
Adrian kam mit einer Flasche Sekt und drei Gläsern zurück.
„Gibt es etwas zu feiern?“, fragte ich leicht verwirrt.
Renate lächelte mich an.
„Siehst du Mum, er hat es vergessen…“, meinte Adrian und stellte die Gläser ab.
„Was habe ich vergessen?“
*-*-*
Volker
„Schläft er?“, fragte ich, als Rolf zurück in die Küche kam.
Da meine Arbeit für heute eh getan war, ging ich auf Rolfs Vorschlag ein und verbrachte den Abend bei ihm.
„Ja, er war total erschöpft.“
„Euer Ausflug war ja auch leichtsinnig.“
„Fang nicht schon wieder an Volker, es war seine Entscheidung, er wollte dich unbedingt sehen und sprechen.“
„Du hättest…“
Rolf schaute mich vorwurfsvoll an und ich verstummte. Ich hob beide Hände, als würde ich mich ergeben.
„Brav!“, meinte Rolf nur und nahm mich in den Arm.
Er drückte mich fest an sich, fast zu arg, es tat schon leicht weh.
„Du hast mir gefehlt“, flüsterte Rolf mir ins Ohr und ließ mich los.
„Du mir auch!“
Für diese kleine Antwort bekam ich einen kleinen Kuss auf den Mund.
„Hast du Hunger, soll ich uns etwas kochen?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Hunger habe ich keinen, naja, vielleicht nach dir“, grinste ich zurück.
„Den Hunger kann ich stillen“, entgegnete er und nahm mich erneut in den Arm, um mir anschließend einer seiner nicht enden wollenden Küsse zu geben.
*-*-*
Dennis
Ich war mit zu Michael gefahren, zu Hause abgemeldet, weil ich dort die Nacht verbringen wollte. Nun saßen wir auf dem Sofa, besser gesagt ich saß und Michael lag mit seinem Kopf auf meinem Schoss.
Ich kraulte seine Haare, während wir einen Bericht über die Tierwelt im Amazonas anschauten. Ich hörte kurz auf, um nach meinem Wasserglas zu greifen.
„Nicht aufhören…“, nörgelte Michael.
„Ich habe Durst!“
„Aber das ist so schön…, könnte ich mich daran gewöhnen…“
„Tzis… gewöhnen, aha, so einer bist du, spielt den Pascha und ich bin wohl dann der Sexsklave.“
Mit Müh und Not richtete sich Michael auf. Dass er dabei Schmerzen hatte, sah man ihm an. Vergessen war der Bericht im Fernseher.
„Sexsklave… hört sich interessant an“, grinste er nun wieder.
Das meinte er jetzt nicht ernst.
„Dich mit den Händen und Füßen ans Bett fesseln… und mit dir anstellen was ich will.“
„Könnte dir so passen! Zudem besitzt du nur ein einfaches Holzbett, an dem man keine Fesseln anbringen kann.“
Michael zog eine Schnute, sah dabei aber so süß aus, dass ich lachen musste. So stellte ich mein Glas ab, erhob mich und ließ mich auf seinem Schoss nieder, aber dabei bedacht, seinen Rippen, nicht zu nah zu kommen.
„Du bist doch derjenige, der es liebt, wenn ich im Bett aktiv werde“, sagte ich mit einem Haifischgrinsen.
„Ja leider, ich bin dir völlig ausgeliefert…“
„Ausgeliefert, soso“, meinte ich, stützte mich an der Rückenlehne ab und gab ihm viele kleine Küsse.
„Du bist gemein Dennis Kahlberg!“
„Ich, wieso?“
„Du macht mich geil und ich kann wegen meiner rippen nichts machen!“
Ich grinste noch mehr. Langsam knöpfte ich sein Hemd auf und küsste am Hals vorbei zur Brust hin. Deutlich sah ich die blauen Stellen auf seiner Brust. Er ließ den Kopf nach hinten fallen und stöhnte leise.
„Hör nicht auf“, wimmerte er leise.
*-*-*
David
Nervös schaute ich auf die Uhr. Tim wollte gegen acht da sein, früher konnte er nicht. Als die Türglocke ging hätte ich fast mein Glas fallen lassen. Mit weichen Knien stand ich auf und ging zur Tür.
Was war nur mit mir los. Die vergangenen Wochen hatten wir öfter zusammen gesessen und geschmust. Selbst als wir zum Anwalt fuhren, die Nacht gemeinsam im Hotelzimmer verbracht hatten, gut es war nichts passiert, aber er schlief in meinem Arm ein.
Nicht einmal war ich so nervös wie jetzt. Ich griff nach der Tür und öffnete sie.
„Hi David, hier bin ich. Sorry, meinte Eltern haben mich aufgehalten, sonst wäre ich früher da gewesen.“
„He, ist doch kein Problem!“
Ich nahm ihm seine Jacke ab und hängte sie an die Garderobe. Dann folgte er in mein kleines Wohnzimmer, das mit der Küche gekoppelt war.
„Setz dich…, willst du etwas trinken?“
„Ja gerne.“
So ging ich an den Kühlschrank, zog eine Cola heraus, griff nach zwei Gläsern und gesellte mich zu ihm.
„Was gibt es so wichtiges zu besprechen?“, fragte Tim.
Ich setzte mich, schenkte ihm, dann mir ein und stellte die Flasche ab.
„Du machst so eine ernste Miene…, ist etwas passiert?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, nichts ist passiert…, ich wollte mit dir nur etwas bereden.“
Besorgt schaute mich Tim an.
„Wo soll ich anfangen“, begann ich, „… ich versteh nicht, warum dass jetzt so schwer ist.“
„Was meinst du? Willst du etwas Schluss machen?“
„Quatsch! Nein! …ich wollte… wollte dir sagen, wie sehr ich mich in dich verliebt habe…“
„Öhm…, das weiß ich doch.“
„Ja, aber bisher waren wir einfach so zusammen, wir haben geschmust… viel mit einander geredet, gegenseitig getröstet.“
„Und ich fand das auch sehr schön.“
Ich griff in die Brusttasche meines Hemdes und zog zwei Ringe hervor. Tims Augen wurden groß.
„Ich wollte einfach nur sagen…, wie sehr ich dich lieb gewonnen habe. Ich weiß ich bin einiges älter als du, aber trotzdem hätte ich dich gerne zum festen Freund, weil ich kann mir eine Zukunft mit dir sehr gut vorstellen.“
Tim atmete tief aus.
„Vor kurzen habe ich noch gesagt, ich bin mir nicht klar über meine Gefühle zu dir, das war gelogen, ich wusste da schon, was ich für dich empfinde, nur bin ich total unsicher… weil du…“
„Weil ich erst siebzehn bin, bald achtzehn, nebenbei bemerkt“, ich nickte, „und dachtest du wärst mir zu alt?“
„… ja“, sagte ich leise.
Tim legte seine Arme um mich und küsste innig meine Lippen.
„Ich liebe dich doch auch und will mit niemand anderem zusammen sein!“
Ich griff nach seiner Hand und steckte ihm den Silberring an.
„Danke!“, meinte Tim und küsste mich erneut.
*-*-*
Volker
Schwer atmend lag Rolf auf mir, fest umarmt und ich einem innigen Kuss vereint.
„Ich liebe dich!“, hauchte er.
Ich lächelte und strich ihm seinen Pony aus den Augen, der sie fast verdeckte.
„Ich dich auch meiner starker Mann!“
„Ich habe dich und dies wirklich sehr vermisst!“, meinte Rolf und wollte von mir herunter rutschen.
Ich hielt ihn fest, obwohl mir die klebrige Nässe zwischen uns total bewusst war.
„Bleib bitte noch etwas liegen, ich spüre dich so gerne auf mir, deine nackte Haut auf meiner …“
„Aber wir sollten vielleicht doch duschen gehen, sonst verklebt alles und als Bär wird das unangenehm wie du weißt.“
Ich seufzte, er hatte ja Recht.
„Papa?“
Oho, der Tonfall hörte sich besorgniserregend an und beide waren wir im Nu aus dem Bett und rannten Richtung Luccas Zimmer.
1 Kommentar
Hallo Pit,
muss mich auch endlich melden.
ein sehr gelungene Überraschung, wieder klasse geschrieben.
Und viele Neuigkeiten im ZOO!
Danke
Grüße und schon mal schöne Feiertage
Claus