Müde stehe ich an dem großen Holztisch. Ich schiebe die verstreuten Mappen über die glatte Oberfläche wieder zu einem Stapel aufeinander.
Jede einzelne Mappe ist mit einem Namen, einem Alter und einer Jahreszahl versehen.
Von mir handgeschrieben.
Ein Vor- und ein Nachname.
Einige haben auch zwei Vornamen oder Nachnamen oder Doppelnamen.
So wie es in der jeweiligen Zeit Mode war.
Von den Zahlen, die das Alter angeben, ist keine größer als fünfzehn; und die meisten nicht einmal zweistellig.
Dreiundsiebzig Umschläge haben sich in den letzten achtundzwanzig Jahren angesammelt.
Wenn mir davor jemand gesagt hätte wie ich mein Leben verbringen werde, ich hätte ihn für verrückt erklärt.
Wie so vieles im Leben war auch dies keine bewusste Entscheidung. Ich bin irgendwie in meine Lebensaufgabe hereingestolpert.
Doch ich hätte vorher auch nie gedacht, dass ich die Kraft dafür aufbringen würde.
Alles fing mit einem relativ harmlosen Auffahrunfall meiner Mutter an. Um sicher zu gehen, dass ihr auch wirklich nichts passiert war, wurde sie im Städtischen Klinikum untersucht. Ich saß in einem kleinen Aufenthaltsraum und wartete auf das Ende der Untersuchung.
Neben mir, auf den unbequemen Stühlen mit buntem Bezug, saß noch ein älterer Herr in einem Morgenmantel, der die Zeitschriften durchblätterte.
Eine junge Familie war am anderen Ende beschäftigt. Ein sechsjähriges Mädchen in einem bunten Schlafanzug mit Comicmotiv auf der Vorderseite und dessen Eltern, beide grade einmal Mitte zwanzig.
Nicht Älter als ich damals.
Sie redeten, spielten zusammen mit den Bauklötzen und lachten.
Bis zu dem Zeitpunkt, als das Kind von einer Schwester zur Untersuchung abgeholt wurde.
Die Kleine lachte weiter und erzählte der ganz in weiß gekleideten Frau was sie grade am bauen waren.
Doch die Eltern brachen zusammen, sobald sie das Zimmer verlassen und sich die Türe hinter ihr geschlossen hatte. Die junge Frau konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Der Mann versuchte sie zu trösten, war aber eigentlich genauso hilflos.
Der alte Mann mit der Zeitschrift, schien sich durch den Gefühlsausbruch der Beiden eher gestört zu fühlen, als irgendwie Mitleid zu haben und verließ schnell den Aufenthaltsraum.
Ich dagegen setzte mich mit meinen grade einmal fünfundzwanzig Jahren zu ihnen.
Ich erfuhr, dass ihre Tochter Michaela hieß, eigentlich grade eingeschult werden sollte und Leukämie hatte.
Ich gab ihnen an diesem Nachmittag ein bisschen Kraft.
Mehr konnte ich nicht tun.
Doch am nächsten Tag war ich wieder im Krankenhaus.
Ich fragte nach Michaela und wurde auch ohne größere Fragen zu ihr gelassen. Ich redete lange mit ihr, spielte mit ihr und malte mit ihr.
Ich kam auch am darauf folgenden Tag wieder.
Das schlimmste, fand sie, war an ihrer Krankheit, dass Mama und Papa immer so traurig waren.
Michaela malte mir ein Bild, wie sie auf einer Wiese mit einem Hund spielte.
„Das ist auf dem Bauernhof von meinem Opa“, erklärte sie mir.
Zwölf Tage später war Michaela tot.
Sie hatte den Kampf hinter sich; und auch das Leiden.
Michaela schenkte mir das erste Bild.
Heute sind es dreiundsiebzig.
Alle liegen normalerweise in einer Mappe, mit dem Namen des Kindes beschriftet.
Meist sehe ich sie mir nicht an. Ich weiß auch noch so wie jedes Kind hieß, was es gemalt hat und auch woran es gestorben ist.
Ich schiebe die Mappen weiter auf einen Haufen.
Die nächsten Wochen sind sie ohnehin ohne Inhalt.
Unter der untersten Mappe kommt ein brauner, unbeschrifteter Umschlag zum Vorschein. Irgendwie muss er aus der Mappe gefallen sein. Meine Hand zittert als ihn nehme und wieder in den Umschlag mit der Aufschrift Tobias Werner schiebe.
Seit siebzehn Jahren habe ich diesen Umschlag nicht mehr geöffnet.
Und auch jetzt tue ich es nicht.
„Hallo mein Engel“, werde ich von hinten begrüßt. Ron legt seine Hände um mich und gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Alles fertig für morgen?“
„Ja, ich denk schon. Alle Bilder hängen“, antworte ich.
„Dann lass uns los. Morgen wir ein anstrengender Tag.“
Bestimmt zieht mich Ron zum Ausgang, einige Leute sind noch mit dem reinigen der Böden beschäftigt als wir die Ausstellungsräume des Rathauses verlassen.
Am nächsten Morgen gehe ich gemeinsam mit Ron wieder zum Rathaus.
Er lächelt mir aufmunternd zu als wir davor stehen. Eigentlich mag ich diese Aufmerksamkeit nicht. Doch wenn man über Jahre hinweg Kinder in ihren letzten Wochen begleitet hat, wird irgendwann jemand darauf aufmerksam. Dann gibt es Ehrungen, Reden und eine Publicity, die ich nicht haben will.
Dafür habe ich es nie gemacht.
Vor dem Rathaus stehen auch die zwei Sanitätswagen, auf die die Verwaltung bestanden hat. Es weiß zwar niemand ob sie nötig sein werden. Aber sie gehen davon aus, dass in einer Bilderausstellung von verstorbenen Kindern die Gefühle ziemlich hoch kochen können.
Ob einer der Angehörigen anwesend sein wird ist ebenso unklar. Nach dem Tod ihrer Kinder habe ich zu keiner der Familien mehr Kontakt gehabt. Und wenn ich zufällig mal jemandem beim einkaufen begegne werde ich von vielen ignoriert.
Je nachdem wie lange es her ist.
Für die Eltern bin ich ein Begleiter des Todes, der sie immer an ihren Verlust erinnern wird.
Nervös betrete ich das Rathaus. Hinter mir folgt Ron.
Zu unserer Überraschung sind schon ziemlich viele Menschen anwesend. Sie laufen an den Wänden entlang und betrachten bereits die Bilder, auf der Suche nach dem ihres Kindes. Es sind viele Angehörige gekommen. Die meisten erkenne ich noch, auch wenn sie sich mit den Jahren doch verändert haben.
Die Bilder hängen dicht zusammen. In zwei Reihen übereinander. Für so viele Bilder war dieser Raum nie gedacht. Doch ich konnte und wollte keine Auswahl treffen. Es geht nicht um die Qualität des gemalten. Sondern darum, was die Kinder gemalt haben.
Das Leben.
Der Raum füllt sich immer mehr mit Menschen. Bis schließlich pünktlich um elf der Bürgermeister mit einer kleinen Rede beginnt. Ich höre kaum hin und bekomme nur etwas von „Zivilcourage“ und „Leistung für die Gemeinschaft“ mit. Das gleiche ist dann auch der Fall, als der Direktor einer örtlichen Bank, die die Ausstellung finanziert, ebenfalls noch einige Worte sagt.
Wenigstens konnte ich sie davon abhalten auch selbst etwas sagen zu müssen.
Nachdem beide Redner gesagt haben, was sie für nötig hielten, mache ich mich mit einem Glas Orangensaft auf den Weg durch die Menge.
Vor vielen Bildern stehen jetzt die Eltern und Angehörigen der kleinen Maler. Niemand von ihnen hat bisher das Bild des eigenen Kindes gesehen.
Etliche fahren andächtig mit ihren Fingern über die Bilder. Andere werden wieder von ihren Gefühlen überwältigt und fangen einfach an zu weinen. Manche schluchzen laut; andere leise auf einer die vielen Bänke die in dem Ausstellungsraum stehen.
Es kann wohl niemand wirklich überwinden wenn das eigene Kind vor einem stirbt; und dann auch noch so früh.
Auch meine Augen spüre ich feucht werden. Ich kann mit einem todkranken Kind lachen, den Eltern kraft geben; aber auf diese Masse an Gefühlen bin ich nicht vorbereitet.
Ich fühle mich zum ersten Mal Hilflos.
„Alles klar?“, fragt Ron und legt seine Hand auf meine Schulter. Er hat meine Unsicherheit bemerkt.
„Ja, geht schon“, bringe ich hervor und lächle ihn an.
„Ich bin stolz auf dich. Hab ich dir das schon gesagt?“
„Ja, jeden Tag! Und du bist der einzige, von dem mir das wirklich etwas bedeutet.“
„Du hast viel für diese Menschen getan; auch wenn die meisten das nicht sagen können.“
„Das muss auch niemand von ihnen.“
„Ich weiß, aber mach dich auch nicht kleiner als du bist. Ich selbst hätte nicht die Kraft gehabt auch nur eine dieser Familien zu begleiten.“
„Dafür hast du mir die Kraft gegeben.“
„Reiner Egoismus“, lacht Ron und gibt mir einen Kuss.
Aus den Augenwinkeln sehe ich eine Frau, ende vierzig, auf uns zukommen. Die meisten der Anderen nicken mir zwar zu und grüßen auch kurz. Aber eine längere Unterhaltung scheint für die Meisten bisher nicht in Frage zu kommen. Doch diese Frau läuft an allen Anderen vorbei, direkt auf mich zu.
Sie ist älter geworden und hat etwas mehr Rundungen bekommen. Aber immerhin habe ich sie auch zuletzt vor siebzehn Jahren gesehen.
„Guten Tag Frau Werner“, begrüße ich sie.
„Oh, bitte, sag Sibylle. Auch wenn es eigentlich nicht an mir liegt das „Du“ anzubieten. Aber du bist fast Teil unserer Familie. Wir reden auch heute noch oft darüber, was du für uns getan hast.“
„Oh, danke, das ehrt mich“, sage ich verlegen.
„Du bist viel zu bescheiden“, fährt sie mit einem Lächeln fort. „Du tust mehr als du glaubst. Du hast uns damals nicht nur geholfen mit Tobias Krankheit umzugehen. Im Endeffekt hast du auch uns und unsere Ehe gerettet.“
Erstaunt sehe ich Sibylle an.
„Wir beide waren nach Tobias Tod völlig am Ende. Wir hatten keinerlei Antrieb mehr irgendetwas zu machen. Morgens aufzustehen hat schon unsere ganze Kraft gekostet. Danach zur Arbeit zu gehen war fast unmöglich.
Jeder Tag war eine qual.
Bis uns eines Tages wieder die Bilder in die Hände fielen, die du mit Tobias gemalt hattest. Sie waren so bunt und voller Leben.
Und uns wurde klar, dass das genau das ist was Tobias wollte; leben. Und das hätte er auch von uns gewollt.“
Fasziniert höre ich ihr zu.
Ich habe mir nie überlegt, wie viele Auswirkungen mein Handeln wirklich hat. Ich sehe immer nur eine kleine Episode aus dem Leben der Menschen. Und diese ist geprägt von Verzweiflung und Hilflosigkeit. Meist war ich nicht einmal mehr zur Beerdigung anwesend. Dieser Augenblick ist für die Familie, zu der ich trotz allem nicht gehörte.
Auch wenn ich den Kindern nie für die Anerkennung geholfen habe. In diesem Augenblick tut es gut die Worte von Sibylle zu hören. Manchmal spürt man die Last, die man mit sich herumträgt erst wenn sie einem Abgenommen wurde.
„Danke“, ist alles was ich herausbringe.
Doch mehr ist auch nicht nötig.
Sibylle steht mir gegenüber, schaut mir in die Augen und lächelt.
„Hast du denn schon Tobias Bild entdeckt“, will ich von ihr wissen als dieser Moment vorbei ist.
„Noch nicht. Könnest du es mir zeigen?“, fragt sie, als sich ihr Mann, den ich auch wiedererkenne zu uns stellt.
„Da bist du ja, Markus wollte mir grade zeigen wo Tobias Bild hängt.“
Ich begrüße Klaus, ihren Mann und gucke mich dann kurz um wo das Bild ihres Sohnes hängen müsste.
Grade als ich es entdeckt habe tritt ein junger Mann, eigentlich noch ein Teenager von vielleicht fünfzehn Jahren zu uns. Die Ähnlichkeit mit seinen Eltern ist nicht zu übersehen.
„Hallo, du musst Felix sein“, rutscht es mir heraus. Erstaunt sieht mich die Familie und auch Ron, der noch bei uns steht, an.
„Äh… ja bin ich“, sagt Felix irritiert.
„Das ist unser zweiter Sohn. Er kam zwei Jahre nach Tobias Tod zu Welt. Aber woher kennst du ihn“, fragt Sibylle.
„Ähm.. ich habe den Namen wahrscheinlich mal irgendwo im Krankenhaus gehört“, lüge ich, weil ich an die Wahrheit nicht denken will. Um nicht weiter darauf eingehen zu müssen komme ich wieder auf das vorherige Thema zu sprechen. „Tobias Bild hängt da drüben.“
Ich gehe voraus, auf eines der bunten Bilder zu. Es hängt in der unteren Reihe und sticht ein wenig wegen der ungewöhnlichen Farben heraus.
Neben dem Glasrahmen hängt ein kleines Schild mit der Aufschrift „Tobias, 7 Jahre“.
Das Bild zeigt eine gelbe Wiese, bunte Eier liegen im Gras. Ein blauer Osterhase ist unter einem roten Baum zu sehen und ein kleines Kind sucht nach den Eiern.
Als Tobias das Bild malte war sein Körper schon von Metastasen durchzogen. Ein Tumor drückte auf einen Teil seines Gehirns und er hatte immer mal wieder Aussetzer.
Tobias hatte es ein paar Tage vor Ostern gemalt.
Die Ostereier konnte er selbst nicht mehr suchen.
„Das hat mein Bruder gemalt?“, höre ich Felix leise hinter mir und trete einen Schritt zur Seite.
Die drei stehen vor dem Bild. Ron und ich halten uns im Hintergrund.
Doch während die drei das Bild ansehen, merke ich, dass mir ein Teil des Gewichtes zwar vorhin von mir genommen wurde, doch ein anderes noch immer da ist.
Und es ist schwerer als jemals zuvor.
Ich gehe ein paar Schritte rückwärts, bis ich an eine der Bänke stoße und lasse mich müde darauf fallen.
„Ist alles in Ordnung?“, fragt mich Ron besorgt.
„Ja… oder… nein… ich weiß auch nicht…“, antworte ich unbestimmt.
„Markus?!“, Ron sieht mich eindringlich an. „Was ist los?“
Doch anstatt zu antworten schüttle ich nur leicht mit dem Kopf.
Ron hockt sich neben mich und atmet deutlich hörbar ein.
„Was ist in dem Umschlag?“
Ich zucke bei seiner Frage zusammen als hätte er mich geschlagen. Ich weiß sofort was er meint.
„Ein Bild“, sage ich wie in Trance.
„Rede darüber!“, fordert er mich auf. Doch noch immer wie in einer anderen Welt schüttle ich nur leicht den Kopf.
„Bitte!“, fordert er mich auf. „Ich mach mir sorgen. Du trägst doch noch etwas mit dir herum. Rede mit jemandem, wenn nicht mit mir, dann mit ihnen.“ Mit seinem Kopf deutet er zur Familie Werner.
„Vielleicht hast du Recht“, sage ich mit geschlossenen Augen. Ich öffne meine Augen wieder und schaue in die von Ron, die mich liebe- aber auch sorgenvoll ansehen.
Ich wende mich wieder der kleinen Familie zu.
„Sibylle?“, mache ich auf mich aufmerksam.
Sie dreht ihren Kopf zu mir und kommt dann auf mich zu.
„Ich war bei Tobias Bild nicht ganz ehrlich“, sage ich ihr. Felix kommt nun ebenfalls auf mich zu.
Erstaunt sieht Sibylle mich an. „Wieso?“
„Dies ist nicht das erste Bild, was Tobias mir gemalt hat. Ich habe ihn damals um ein zweites gebeten“, erkläre ich mit zittriger Stimme.
„Aber warum?“, in ihren Augen flackert kurz Misstrauen auf, aber auch Enttäuschung glaube ich zu sehen.
Bei allen anderen Kindern habe ich nach einem Bild gefragt und auch das erste, was sie mir gemalt haben behalten.
„Es ist schwer zu erklären. Kommt am besten mit, dann zeige ich es euch.“ Mit Rons hilfe stehe ich auf und gehe mit weichen Knien an den anderen Besuchern vorbei, in den angrenzenden Vorbereitungsraum. Ron ist noch immer an meiner Seite, Sibylle folgt mit ihrer Familie.
Aus dem Stapel der Mappen suche ich die mit der Aufschrift Tobias Werner heraus. Wieder mit zitternden Fingern ziehe ich den braunen Umschlag heraus und reiche ihn Sibylle.
„Der Umschlag ist seit siebzehn Jahren verschlossen. Das erste Bild ist darin“, erkläre ich.
Mit einem nicken deute ich ihr ihn aufzureißen.
Sibylle ist genauso nervös wie der Rest der Familie. Sie weiß nicht, was sie von der Situation halten soll.
Sibylle reißt das braune Papier auf und zieht vorsichtig ein bemaltes DIN-A3 Blatt heraus.
Auf dem Bild sind ein Mann mit einer Mütze, eine Frau im Kleid und ein blondes Kind zu sehen. Alle drei halten sich an den Händen. Über ihnen schwebt in gold, weiß und rot ein großer, geflügelter Engel der fast das ganze Blatt einnimmt.
„Ich versteh nicht ganz“, kommt es von Sibylle. „Er hat uns gemalt und einen Schutzengel. Warum wolltest du das nicht zeigen.“
Auf meinen Lippen zeigt sich ein kleines Lächeln. Ich weiß, dass es nicht wirklich auffällig ist; besonders wenn man weiß, was Tobias auf dem zweiten Bild für Farben verwendet hatte.
„Fällt dir nichts auf?“, frage ich trotzdem.
Ratlos sieht mich Sibylle an.
Ihr Mann genauso.
„So wie du gesagt hast ist es nicht ganz richtig“, sage ich mit dem Blick auf Felix.
„Tobias hatte braune Haare!“, sagt dieser fast schon erschrocken.
„Genau! Ich kann mich an jedes einzelne Wort erinnern das Tobias damals sagte“, fahre ich fort. Mit meinen Gedanken in der Vergangenheit vor siebzehn Jahren. Doch mein Blick liegt noch immer auf Felix und seinen blonden Haaren.
„Das sind meine Mama und mein Papa“, sagte Tobias damals und tippte mit seinen kleinen Fingern auf die entsprechenden Figuren.
„Und das hier“, damit zeigte er auf den kleinen Jungen in dem Bild, „ist mein kleiner Bruder.
Mama und Papa werden ihn später bekommen.
Er heißt Felix, damit er glücklich wird.
Ich kann nie mit Felix spielen oder ihm meine tollen Legos zeigen.
Aber das ist gar nicht so schlimm.
Denn ich bin dann der Engel.
Ich werde auf ihn aufpassen.
Und auf ihn warten.
Bis ich meinen kleinen Bruder irgendwann in den Arm nehmen kann.“